Zum Hauptinhalt springen

Gastautoren

"Wintermorgen"

In ihrem Gedicht "Wintermorgen" nimmt uns unsere Gastautorin mit auf einen Spaziergang. Viel Freude beim Lesen!

 

Wintermorgen

Frostiger Winter durchzieht Zeit und Raum,
Schnee liegt auf den Hügeln, man kennt ihn kaum.
Unheimlich düster - am Horizont - ein Wald,
Geschwungene Felder liegen verwaist und kalt.

Langsam verblasst der nächtliche Mond.
Auf der Kuppe des Hügels eine Hütte thront,
Rauchschwaden in den Himmel entschweben,
Krähen sich kreischend in die Lüfte erheben.

Die Sonne steigt auf, den Horizont erhellt.
In der Ferne ein Hund heiser bellt.
Unten im Tal liegt ein stiller Weiher.
Ich schreite schneller und atme freier.

Schweigen durchzieht wieder Raum und Zeit -
Mich überkommt ein Gefühl der Einsamkeit.
Wildspuren, vor mir, in dem schneeigen Weiß,
Sonnenstrahlen tanzen über das Feld aus Eis.

Den Weiher erreicht, in glitzernder Stille -
Gehe vorsichtig zur Mitte an die Wasserrinne.
Knirschend knackt das Eis unter meinen Füßen.
Enten schnatternd mich freudig begrüßen.

Die Wasserrinne ist breiter, als ich gedacht
Habe einen großen Sprung darüber gemacht.
Schnell weg von der Mitte - zum Ufer gelaufen
Auf einen Baumstumpf gesetzt - um zu verschnaufen!

© diekleinebenzmann
 

Foto: mk