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Gastautoren

"Der Leuchtturm"

Bestimmt haben Sie auch schon einmal die Bekanntschaft mit einem Leuchtturm und dessen Umgebung gemacht. Unsere Gastautorin beschreibt diese Begegnung in einem Gedicht.

 

Der Leuchtturm

Ich stehe am Strand, schau' dem Schauspiel zu:
Wild jagende Wellen geben keine Ruh'
Mit wuchtigem Tosen werfen sie sich ans Land
Schäumende Gischt spritzt auf den kalten Strand
Tang und Algen lagern an hohen Stellen
Strandgut, gelandet in leblosen Wellen...
Es tobt der Wind, es grollt das Meer -
Beim Sturm fällt mir das Atmen schwer.

Steil hinauf führt der Weg zum trutzigen Turm
Der Weg windet sich wie ein steiniger Wurm
Hoch ragt der Leuchtturm dem Himmel entgegen
Verlassen und einsam steht er - allerwegen.
Ich staune - kraftvoll ist er anzusehen.
Er wird auch diesen Sturm wiederstehen
Gelbblühender Ginster wächst an seinem Fuß
Windschiefe Kiefern umarmen ihn zum Gruß.

Auf der Brüstung haben sich Möwen versammelt
- Der hölzerne Handlauf ist sehr vergammelt -
Ich werfe den Vögeln eine Handvoll Beeren hin
Bei so vielen Möven macht das wenig Sinn
Sie lärmen zetternd, fliegen auf und schrein
Man könnte meinen, sie riefen: „Alle sind mein!“
Dann fliegen die Vögel dem tosenden Wasser zu
Der Wind mich umbraust, lässt mir keine Ruh'

Gegen Abend nervt nicht mehr der zerrende Wind
Denn der schläft ein, wie ein müdes Kind.
Und die Sonne kann nun überheblich prahlen,
dass der Turm erglüht durch ihre Sonnenstrahlen
Langsam schwebt dann auch sie vom Himmel herunter,
fällt einfach vom Himmel, ins Wasser hinunter
Ja, der Leuchtturm sieht das Tag für Tag.
Für mich - traumhaft schön – was ich nie vergessen mag.

© diekleinebenzmann

 

Foto: mk