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Freizeit

SINN-Gruppe des Monats


Diesmal stellt Monika Röhr (Frau Schulze Hektik) die Sprach- und Lesepaten der Mammutschule vor.

Liebe Leser der senioren-ahlen.de!

2018 ist Geschichte und nun wird es Zeit, endlich meinen Bericht über die Sprach- und Lesepaten der Mammutschule zu schreiben.

In den zu meiner Kinderzeit so genannten Kartoffelferien, die nun Herbstferien heißen, wollte ich meine drei Mitstreiterinnen der Mammutschule zu einem Kaffeenachmittag einladen und mal so richtig schön tratschen. Wie es aber bei Rentnern oft ist, die Zeit ging vorbei, es kam immer wieder etwas dazwischen.

Mitte November war es dann endlich soweit, Kaffee und Kuchen, sowie ein Teller mit Bütterkes standen bereit, als Irene Tuschewitzki mit Rosi und Valentina zu mir ins Dörfchen kamen.

Da gab es natürlich viel zu erzählen von unserer Zeit, die wir jede Woche in der Mammutschule mit den Kindern verbringen. Valentina und Rosi am Montagnachmittag und Irene und ich am Mittwochnachmittag, von kurz vor 15 Uhr bis 16 Uhr.

Da Valentina erst im letzten Jahr als Sprachpatin dazu kam, erzählten wir auch über unsere Anfangszeiten in der OGS. (Offenen Ganztags Schule)

In den ersten Jahren sind wir mit den Kindern noch spazieren gegangen, haben Kastanien gesucht und haben auch die Eisdiele für ein kleines Eis in der Hand besucht.

Bei einem dieser Spaziergänge fragte uns eine kleine Erstklässlerin, ob wir ihre Mama mal besuchen könnten. Marianne Brand, die damals 80-jährige Leseoma und ich hatten nichts dagegen, ihre Mama mal eben am Küchenfenster zu begrüßen. Doch wie erschrocken waren wir, als uns das Kind zum Grab ihrer Mama führte. Sie war schon mit 33 Jahren verstorben und für das Kind war es etwas Besonderes, uns beiden Leseomas Mamas Grab zu zeigen.

Dieses Kind habe ich vor einigen Jahren nachmittags in der Schule wieder getroffen, sie machte in der Schule das erste Schüler-Praktikum vom Gymnasium. Für mich war das mal wieder ein besonders schöner Tag in der Schule.

Auch über das Wer, Wie, Was- Spiel unterhielten wir uns, das hat natürlich auch viel Freude gemacht, zumal ja viele Kinder mit Migrationshintergrund in der Schule sind und waren. Vor über 10 Jahren hatten noch mehr Kinder als heutzutage mit der Artikel-Bezeichnung Probleme und ein Memory Spiel brachte da einige lustige Augenblicke. Zum Beispiel, die erste Karte zeigte einen Schuh und es hieß:“ der Schuh! Als die zweite Karte dazu kam, kam wie aus der Pistole geschossen:“ Zwei, der Schuh“! „Ein Schuh ist, der Schuh, zwei Schuhe sind“? „Die Schuhe“! So konnten wir auch ein wenig mit solchen Übungen zum Lernen beitragen. Manchmal haben wir den Kindern auch vorgelesen, oder wir haben gebastelt. Eine schöne Bastelsache haben wir mit alten CDs gemacht. Auf dem Bild zu sehen sind die Kreisel, die wir gebastelt haben.

Fische haben wir auch aus zwei zusammengeklebten CDs gebastelt. In einem Aufenthaltsraum der ehemaligen Freiligrath-Schule hingen über einem kleinen Aquarium auch solche gebastelten Fische und das sah sehr schön aus.

Als man vor ein paar Jahren aber feststellte, dass mit einigen Kindern zu Hause zu wenig gelesen wurde, erstellte man einen Lese-Pass für diese Kinder. Seitdem lesen die Kinder uns etwas vor und es muss mindestens 5 Minuten gelesen werden, um die Unterschrift zu bekommen. Manchmal versuchen die Jungen etwas zu handeln bei einem Lesestück, aber unter 5 Minuten läuft "nix". Nach 10 Unterschriften dürfen sich die Kinder etwas aus einem „Wunderkasten“ aussuchen. Da sind dann kleine Geschenke drin, worüber sich die Kinder immer wieder freuen.

Eigentlich wollen wir mit unseren Smileys bei der Unterschrift ausdrücken wie gut die Kinder lesen, aber ich denke, wenn sie von selbst kommen, dann sollte doch immer ein lachendes Smileys gemalt werden.

Die Freude der Kinder zeigt uns aber auch, wie sehr wir als Sprachpaten willkommen sind und das eine oder andere Kind nennt uns immer noch „Leseoma“! Für mich persönlich, ein kleines Geschenk!!!

Auch wir haben unsere Freude an den Kindern und haben uns viel über sie und viele kleine Begebenheiten an diesem schönen Nachmittag unterhalten.

Wir wünschen uns eigentlich nur, dass es mehrere Lesepaten gibt. Leider sind die zwei Männer, die auch einige Jahre kamen, in den Ruhestand gegangen, und wir hoffen für die Ganztagsschulen in Ahlen, es mögen sich auch jüngere Ehrenamtliche melden, die den Kindern beim Lesen zuhören und helfen.

Kinder würden sicherlich gerne lesen, wenn sie Papa oder Mama, Opa oder Oma auch mal etwas vorlesen könnten.

Liebe Leser der senioren-ahlen.de, mein Besuch und ich, wir hatten einen schönen Nachmittag in Vorhelm und ich hoffe, nächsten Sommer sitzen wir eventuell mit ein paar neuen Lesepaten bei uns im Garten und quasseln über die Kinder der Mammutschule und über Gott und die Welt.

Auch andere Grund- und Ganztagsschulen in Ahlen suchen Sprachpaten. Wenn Sie sich für so ein Ehrenamt interessieren, melden Sie sich doch einfach, die Kinder danken es Ihnen.

Mit lieben Grüßen aus Vorhelm, Ihre Frau Schulze Hektik. (Monika Röhr)

meine Sprachpaten-Kolleginnen/
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