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Freizeit

Besichtigung des Zementwerkes Phönix


durch die SINN-Aktiv Radfahr- und Wandergruppe beim DRK
-Bericht-

Vor Wochen hatte Werner beim Basistreffen unserer Gruppe die Besichtigung eines Zementwerkes angeregt. Da dieser Vorschlag auf allgemeines Interesse in der Gruppe stieß, wurde von ihm ein Besichtigungstermin beim Phoenix *) -Zementwerk in der Nachbarstadt Beckum vereinbart.

12 Gruppenmitglieder hatten sich gemeinsam für diese Besichtigung zusammengefunden. Die Fahrt wurde ausnahmsweise nicht mit den Fahrrädern unternommen, sondern diesmal mit den Pkws. Hierzu wurden Fahrgemeinschaften gebildet.

Das am östlichen Stadtrand von Beckum an der Stromberger Straße gelegene Phoenix-Zementwerk ist eines von deutschlandweit noch bestehenden 37 Zementwerken.

Dort wurde die Gruppe von dem leitenden Ingenieur Horst Kotzur begrüßt, der auch die anschließende Führung durch das Werk leitete. Vorab wurden aber alle Mitglieder der Besichtigungsgruppe wegen der bestehenden Sicherheitsbestimmungen von ihm mit Helmen und Schutzbrillen ausgestattet. Als erstes gab er wesentliche Informationen über die Größe des Werkes und dessen Bedeutung. Die seit dem Jahre 1914 bestehenden Phoenix-Zementwerke Krogbeumker GmgH & Co. KG, der Mehrheitsanteile die Familien Stein und Krogbeumker halten, beschäftigt derzeit ca. 110 Mitarbeiter und stellt Zement unterschiedlicher Güteklassen bei einer jährlichen Produktionskapazität von ca. 500.000 t her. Der Absatz der Zementprodukte erfolgt überwiegend in den Nord-West-Bereich der Bundesrepublik und in die Benelux-Staaten, und zwar zu etwa 80 % mit Silo-Lastzügen und zu 20 % als Sackzement.

Zement ist als Baustoff seit der Antike in Gebrauch: die zur Zeit Kaiser Hadrians zwischen 125 n. Chr. und 128 n. Chr. fertiggestellte Zementkuppel des Pantheons in Rom war mehr als 1700 Jahre lang der größte Kuppelbau der Welt.

Der für die Produktion benötige Kalkstein (Kalkmergel) wird überwiegend in den nahegelegenen ca. 30 – 50 m tiefen Steinbrüchen gefördert (gebrochen). Das von Phoenix für die Produktion benötigte Material aus den zurzeit in Anspruch genommenen Steinbrüchen reicht noch etwa bis in das Jahr 2050. Der gesamte Beckumer Bereich, in dem noch weitere starke Kalksteinvorkommen herrschen, könnte voraussichtlich noch für die nächsten 200 Jahre ausreichend sein.

...und so wird Zement hergestellt.

 

Das Werk ist tagtäglich über das gesamte Jahr in Betrieb. Täglich werden 3 Schichten gefahren. Lediglich in den Monaten Januar/Februar wird die Produktion für notwendige Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen unterbrochen.

Horst Kotzur führte die Gruppe auf die etwa 60 m hohe Ebene des Wärmetauschers. Von dort aus hatte die Gruppe einen eindrucksvollen Blick in die nahegelegenen Steinbrüche und deren gewaltigen Ausmaße. Obwohl eine dunstige Sicht herrschte, konnte die Gruppe auch über die Dächer und Türme der Stadt Beckum schauen und in der Ferne z. B. das Kraftwerk in Hamm-Uentrop oder auch noch die Konturen der Zechenhalde in Ahlen erkennen.

Anschließend begab man sich gemeinsam in den vollelektronisch ausgelegten Zentralleitstand des Werkes, in dem die wesentlichen technischen Anlagen kontrolliert und gesteuert werden.

Die anschließende Besichtigung der Zementmühle war für alle Besucher zwar stark beeindruckend, wegen des dort herrschenden Lärms fast unerträglich.

Für den Betrieb der Ofenanlage werden zu 80 % Ersatzbrennstoffe (das sind Altöl, Tiermehl, Holz, Gewerbeabfälle, Hausmüll) verwandt, der Rest sind fossile Brennstoffe.

Die fertig gemahlenen Zemente werden in Silos gelagert, schnell und staubfrei in Silofahrzeuge verladen oder automatisch in 25 kg-Säcke abgefüllt und anschließend versandfertig palettiert.

 

*) Phoenix, der mythische Vogel wurde von den Gründern des Unternehmens als Markenzeichen ihrer Produkte gewählt. Das ist kein Zufall, denn, genauso wie er sich im Feuer verjüngt, werden mit demselben Element 80 Mio. Jahre alte Kalkstein = Mergel zu einem modernen und dynamischen Baustoff veredelt.

Gruppenbild der Besucher, Foto: ga
Blick auf Beckum, Foto: ga
Höxberg u. Kraftwerk Uentrup, Foto: ga
Blick in den Steinbruch, Foto: ga
Leitstand, Foto: ga
Blick in die techn. Anlagen, Foto: ga
Brennofen, Foto: ga
Wärmetauscher Foto: ga
hier werden Zementsäcke gelagert, Foto: ga
Verwaltung, Foto: ga