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Bildung

Vom Halbedelstein zur Sehhilfe

Für viele Menschen ist sie unentbehrlich geworden:.......die Brille!!!.......Doch wer kennt ihre Geschichte?

Sie beginnt im 3. Jahrhundert vor Christus. Schon Archimedes soll die Brechungsgesetze von Linsen untersucht und zur Sehkorrektur einen Kristall am Kopf getragen haben, doch seine Entdeckung wurde im Altertum kein Erfolg.

Erst als das aus dem 11. Jahrhundert von dem Arzt, Mathematiker und Astronom Ibn el Haitam stammende Buch mit dem Titel „Schatz der Optik“ ungefähr im Jahr 1240 ins Lateinische übersetzt wurde und in Klosterbüchereien zur Verfügung stand, hatte die Optik ihren Durchbruch. Ibn el Haitam, der Alhazen genannt wurde, beschrieb darin die vergrößernde Wirkung eines Glaskugel-Segments.......jedoch hat er seine Erkenntnisse nicht praktisch genutzt. Seine Theorie verwendeten hingegen handwerklich geschickte Mönche, die Schwierigkeiten beim Sehen hatten. So war es denn, daß wohl in einem Kloster aus Bergkristall der erste „Lesestein“ geschliffen wurde.

Aus diesem Material und aus Quarz fertigte man eine konvexe, halbkugelförmige Linse, deren glatte Grundfläche auf ein Schriftstücke gelegt werden konnte. In der Halbkugel sah man dann die Buchstaben vergrößert. Neben Bergkristall und Quarz konnten auch aus dem Halbedelstein Beryll Sehhilfen hergestellt werden. Das heutige Wort „Brille“ leitet sich von Beryll ab, da man eine zum Lesen geschliffene Linse als „Brill“ bezeichnete.

So nahm die Entwicklung vom Lesestein zur Brille gegen Ende des 13. Jahrhunderts ihren Lauf. Die Linsen wurden kleiner und flacher geschliffen. Sie wurden in einem Rahmen gesetzt und konnten mit Hilfe eines Stieles unmittelbar ans Auge gehalten werden, was das Lesen vereinfachte.........aber nicht nur das! Die vergrößernde Wirkung beschränkte sich nicht nur auf flache Dinge; alles konnte von nun an mit neuer Schärfe betrachtet werden.