Ruhe-Forst Ahringhoff

Die SINN-Aktiv Radfahrgruppe vom DRK hatte am 11.04.24 Gelegenheit, den neuen Ruhe-Forst zu besuchen. Die Försterin des Ruhe-Forstes hatte sich bereiterklärt, uns die Anlage näher vorzustelllen und zu zahlreichen Fragen der Teilnehmer, Rede und Antwort zu stehen.

Sie kennen den Ruhe-Forst noch nicht? Damit Sie sich dazu Ihre eigene Meinung bilden können, sollten Sie einen Besuch einplanen und durchführen.

Der Ruhe-Forst liegt auf Ahlener Gebiet etwa einen Kilometer nördlich vom Ortsteil Dolberg und ist über die Dolberger Straße leicht zu erreichen. Folgen Sie nur der Beschilderung „Ruhe-Forst“ und Sie gelangen über die Straße „Im Holt“ und über eine befestigte Zufahrt bis zum Eingangstor. Davor gibt es auch einen Parkplatz.

Im Eingangsbereich befindet sich eine Infotafel mit allgemeinen Verhaltensregeln und einen Übersichtsplan.

Von dort aus gelangt man direkt zum Andachtsplatz, auf dem sich ein Holzkreuz, Sitzgelegenheiten sowie aus Baumstämmen ein Rednerpult und Gelegenheiten zum Ablegen der Urne befinden.

Vom Andachtsplatz führt ein kurzer Waldweg in den Ruhe-Forst; dort empfängt sie ein lichter Waldbereich mit hohen Bäumen, die meist jeweils den Mittelpunkt der zahlreichen Ruhe Biotope bilden.

In einem einem Teilbereich eines etwa 7 ha großen Waldstücks, das als „Naturschutzgebiet“ ausgewiesen ist und sich seit Generationen im Besitz der Familie Ruhmann befindet und von dieser bewirtschaftet wird, ist seit Ende 2023 für den Betrieb eines Bestattungswaldes der Ruhe-Forst Ahringhoff auf die Dauer von zunächst 99 Jahren für Beerdigungen eingerichtet. Namensgebend für das Waldstück ist das landwirtschaftliche Gut Ahringhoff. Diese Fläche ist aus der forstlichen Bewirtschaftung herausgenommen; es finden nur noch Maßnahmen zur Pflege der Fläche und zur Sicherheit der Besucher statt.

Die Wälder verändern sich im Wandel der Jahreszeiten, sie sind Sinnbild des ewigen Kreislaufs des Werdens und Vergehens.

Um das Gebiet nicht zu belasten, sind im Ruhe-Forst nur Urnenbestattungen möglich. Die Beisetzung erfolgt ausschließlich in biologisch abbaubaren Aschenkapseln und Urnen.

Die Stadt Ahlen hat als Friedhofsträger am 25.09.2023 die Friedhofssatzung für den Bestattungswald „Ruhe-Forst Ahringhoff“ beschlossen und dessen Nutzung geregelt, in der auch zur Öffnung, das Verhalten und Betreten des Bestattungswaldes sowie zur Gestaltung der Beisetzungsstelle Einzelheiten enthalten sind.

Es gibt bis zu 18 Urnenbeisetzungsplätze an einem Gemeinschafts Biotop, bei dem eine oder mehrere Grabstätten erworben werden können. Dagegen ist ein Familien- oder Freunschafts Biotop vorgesehen als Ruhestätte von Angehörigen einer ganzen Familie oder von befreundeten Familien. An einem solchen Biotop können bis zu 12 Menschen ihre letzte Ruhestätte finden.

An einem Einzel Biotop kann nur einer Einzelperson das Nutzungsrecht erteilt werden.

Die Ruhe Biotope erhalten zum Auffinden eine Registriernummer und werden in das Biotopregister eingetragen. An den Bäumen erinnern kleine Namenstafeln später an die Verstorbenen. Um sich zum Baum führen zu lassen, kann man sich über die Homepage www.ruheforst-ahlen.de Karten ausdrucken oder eine App für das Smartphone herunterladen.

Im Ruhe-Forst ist eine Grabpflege weder nötig noch erwünscht. Die Grabpflege übernimmt die Natur. Dadurch soll das Erscheinungsbild des alten Laubwaldes erhalten bleiben.

Im Ruhe-Forst ist das Rauchen – wie auch in anderen Wäldern – nicht gestattet.

Für jeden ersten Samstag im Monat jeweils um 14 Uhr werden Führungen angeboten. Man hat dann Gelegenheit, den Ort persönlich näher kennenzulernen. Es kann aber auch ein Einzelführungstermin mit dem Ruhe-Forst-Betreuer zur Klärung weiterer Fragen vereinbart werden.

Fotos:Günther Andres