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Plattdeutsch / Sütterlin

Plattdeutsch: "Gebätt"


"Gebätt" nannte Hans Sasse (*1923 +2019) sein Gedicht in plattdeutscher Sprache mit Übersetzung ins Hochdeutsche.


Gebätt

Laot mi doch nich alltied fechten
un nich soviell häbberechten;
O Här mak mi nich blai
för Sünnen, dei‘k all nich mähr seih.

War nu för Hauchmoot un för Stolt,
för‘n Hiärt, so hatt äs Eekenholt,
för Afgunst un för Strieteri,
doför, O Här, beware mi.

Dat ick waor un liekut küer
un nich metblaos in dat Füer,
soll‘t äs um Naobers Failer gaon.
Laot mi dann oprecht to äm staon.

Giew, dat ick dann nich rööklaus bin,
dän Wägg tom Naober alltied finn.
Is hei in‘t Aoller krank un lamm,
giew Gott, dat ick am helpen kann.
 

Mit freundlicher Genehmigung von Hans Sasse aus seinem Buch:

N haugen Posten, dicket Gehaolt un däösig!

ISBN 3-8311-1207-X

 

Gebet

Lass mich doch nicht jederzeit (immer) streiten
und nicht so viel besser wissen;
Oh Herr mach mich nicht einfältig (blind)
vor Sünden, die ich alle nicht mehr sehe.

Bewahre mich vor Hochmut und vor Stolz,
vor einem Herz, so hart wie Eichenholz,
vor Neid und vor Streiterei,
davor, Oh Herr, bewahre mich.

Dass ich wahr und geradeaus (offen und ehrlich) rede,
und nicht mit blase in das Feuer,
Sollte es um Nachbars Fehler gehen.
Lass mich dann aufrecht zu ihm stehen.

Gib, dass ich dann nicht rücksichtslos bin,

den Weg zum Nachbarn jederzeit finde.
Ist er im Alter krank und lahm,
gib Gott, dass ich ihm helfen kann.

Hans Sasse (*1923 +2019)