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Plattdeutsch / Sütterlin

Plattdeutsch: "Mien Maisken" von Hans Sasse


Diesmal veröffentlichen wir das Gedicht "Mien Maisken" von Hans Sasse (*1923 +2019)  (mit Übersetzung ins Hochdeutsche).


Mien Maisken

Du Maisken, lüttet Maisken,
watt bis bi mi so tamm,
flüggs mi op mienen Teller,
kiek‘s mi so trüelik an.

Du Maisken, lüttet Maisken,
du weest ick do di nix,
du niems di‘n paar Brökskes
un flüggs dann wägg, ganz fix.

Du Maisken, lüttet Maisken,
nu wocht ick jeden Dag,
kuem doch op mienen Teller
för‘n kleinen Augenschlag.

Du Maisken, lüttet Maisken,
de Brökskes günn ick di,
wör ick met mine Naichsten
män auk so aone Arg un fri.
 

Mit freundlicher Genehmigung von Hans Sasse aus seinem Buch:
‘N haugen Posten, dicket Gehaolt un däösig!
ISBN 3-8311-1207-X
 

Meine Meise

Du Meise, kleine Meise,
was bist du mir so zahm,
fliegst mit auf meinen Teller,
guckst mich so zutraulich an.

Du Meise, kleine Meise,
du weißt ich tu dir nichts,
du nimmst dir ein paar Brotkrümel
und fliegst dann weg, ganz schnell.

Du Meise, kleine Meise,
nun warte ich jeden Tag,
komm doch auf meinen Teller
für einen kleinen Augenblick.

Du Meise, kleine Meise,
die Brotkrümel gönn ich dir,
wär ich mit meinen Nächsten
man auch so arglos und frei.

Weißt du auch, wer hinter dir geht, was aus deiner Spur entsteht? Fege den Weg und wäge dein Wort: Alles ist Saat