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12 Qualitätsziele

Die Forschungsstelle Geragogik (fogera), die das Projekt wissenschaftlich begleitete, hat im Vorfeld 12 Qualitätsziele entwickelt, die im Projekt als Arbeitsinstrument erprobt wurden und in der Praxis vor Ort langfristig verankert werden sollten. Letzteres sollte v.a. durch eine innovative Trias-Konstellation (Dreigestirn), bestehend aus Verband (PariSozial), Kommune (Leitstelle „Älter werden in Ahlen“) und Ehrenamtlicher, die die Geschäftsstelle des Projektes bilden, möglich werden.

Eine Besonderheit war, dass es nicht nur vor Ort in Ahlen um die Umsetzung der Qualitätsziele und den Ausbau bestehender Strukturen ging, sondern dass eine überregionale Vernetzung verabredet wurde: Insgesamt 5 Städte (Ahlen, Beckum, Dorsten, Herford, Paderborn) wirkten jeweils vor Ort an der Erprobung des Projekts mit. Sie arbeiteten im Praxisverbund zusammen und unterstützten sich gegenseitig. Auch Sie bildeten vor Ort eine Trias  aus Haupt- und Ehrenamtlichen aus örtlichen Verbänden, Initiativen und Kommunen, die während der gesamten Projektphase Ziele und Maßnahmen vor Ort entwickelten, die sie in der Projektlaufzeit umsetzen und sich im Rahmen einer kollegialen Beratung in der Seniorenarbeit vernetzen wollten – die ortsübergreifende Herangehensweise förderte die Übertragbarkeit der Ergebnisse.

Konkrete Ansätze zur Umsetzung der 12 Qualitätsziele waren in Ahlen u.a. eine Neuaufstellung des SINN (Senioren In Neuen Netzwerken)-Netzwerks. Esging  darum, dieses mithilfe der 12 Ziele neu zu strukturieren, es für neue, bisher vernachlässigte Zielgruppen wie ältere Migranten zu öffnen und partizipativ neue, zeitgemäße Angebote zu entwickeln. Im Rahmen der Quartiersentwicklung im Ahlener Süden sollte auch das Thema „Wohnen im Alter“ bearbeitet werden. Ein weiteres, bisher in der offenen Seniorenarbeit wenig beachtetes Thema in Ahlen ist Inklusion, d.h. das Ermöglichen der gesellschaftlichen Teilhabe für Ältere mit Behinderung, wie es die UN-Behindertenrechtskonvention fordert.

In Dorsten widmete sich eine Gruppe von Ehrenamtlichen aus Seniorenbegegnungsstätten den dortigen Angeboten. Es ging darum, diese mithilfe der 12 Ziele zu überprüfen und gemeinsam mit Ehrenamtlichen zeitgemäße Angebote für neue Zielgruppen zu entwickeln.

In Beckum, Herford und Paderborn sollte im Rahmen des Projektes das Thema „Ältere Behinderte“ im Fokus stehen, da das Älterwerden von Behinderten zunehmend in den sozial- und gesellschaftspolitischen Fokus rückt und auch die Seniorenarbeit sich auf diese Zielgruppe einstellen muss. Die Trias' vor Ort wollten ein oder mehrere kleinere Praxisprojekte mit Ehrenamtlichen, z.B. zur Freizeitgestaltung älterer Behinderter entwickeln, angestrebt wurde zudem eine engere Vernetzung von Behinderten- und Altenhilfe sowie eine Öffnung der offenen Seniorenarbeit für die Zielgruppe älterer Behinderter.